Wie Du Deinen Mental Load ganz einfach meisterst
Wenn wir aktuell über Mental Load sprechen geht es vor allen Dingen um die geistige Überlastung von Müttern,
die alleine, selbst und ständig die gesamte Organisations-Verantwortung für ihre Familien übernehmen. Und es ist gut und richtig, dass diese menschenunwürdige Thematik mittlerweile eine so große öffentliche Bühne hat. Allerdings gibt es auch hier, wie bei den meisten Themen, eine Einladung zum Erweitern des Gedanken-Horizonts; zur tieferen Betrachtung.
Punkt 1 – Den Partner einbeziehen
Das ist an sich immer eine gute Sache.
Und eigentlich auch der gängige Ratschlag in fast allen Büchern, die zu diesem Thema in den letzten Monaten veröffentlicht worden sind.
Wenn Du diesen Weg gehen willst brauchst Du allerdings zwei Dinge als unendlich verfügbare Ressource:
Geduld & Fingerspitzengefühl
Denn nicht jeder Vater, nicht jeder Partner ist adhoc bereit, willens oder in der Lage komplette,
und nur so für Dich wirklich entlastende, Teile der Familienorganisation zu übernehmen.
Hier gilt es wirklich ins vorwurfsfreie Gespräch zu kommen und sachlich zu verhandeln.
Und genau an dem Punkt scheitert es eben ganz oft im wahren Leben.
Denn wenn Du bereits am Limit bist, weil Du Dich und Deine Bedürfnisse schon viel zu lange vernachlässigst,
bist Du eher nicht in der Lage ruhig und sachlich zu verhandeln.
Du wirst möglicherweise auch gar nicht in der Lage sein, Deine Bedürfnisse klar zu benennen,
weil Du sie einfach komplett aus den Augen verloren hast.
Und vielleicht ist Dir ja auch bei all dem Gerenne im Mama-Hamsterrad entgangen, welche maßgeblichen Teile Dein Partner bereits zum Überleben der Familie beiträgt.
Und damit meine ich gar nicht mal den Aspekt, dass die erwachsenen männlichen Familienmitglieder immer noch größtenteils das Haupteinkommen der Familie mit ihrer Erwerbsarbeit beitragen.
Nein, viele Männer übernehmen Aufgaben im Familien-Alltag ohne das wir es bewusst wahrnehmen.
Und auch um das annehmen zu können, brauchst Du eine gewisse seelische Stabilität in Deinen Verhandlungen.
Natürlich sollte im Ideal-Fall aus Dir und Deinem Partner ein Team entstehen, solid as a rock.
Aber es macht wenig Sinn diese wertvolle Beziehung auf´s Spiel zu setzen, indem ihr in eurer ohnehin schon knappen Paarzeit auch noch regelmäßig frustrierende und oft ergebnislose Debatten über Zuständigkeiten führt .
Am besten noch wochenweise wechselnd, wegen der Gleichberechtigung…..
Grundsätzlich ist also nichts dagegen einzuwenden Deinen Partner mehr in das everyday-life Eurer Familie einzubeziehen, spätestens beim Scheidungsrichter müsstet ihr ohnehin Eure Zeit und Zuständig gerecht aufteilen, aber, und das ist ein GROSSES ABER, Dein Partner ist NICHT verantwortlich für Deine geistige Überlastung.
Wer also dann?
Punkt 2 – Wo bleiben die Kinder
Tatsache ist, dass im Ursprung die Familie eine Herde ist, die sich gemeinsam dabei unterstützt so gut wie möglich zu (über-)leben.
Und bereits Kinder im Kindergartenalter wollen und sollten ihren kleinen machbaren Teil zur Bewältigung des Familien-Alltags leisten dürfen.
Was allerdings sehr schwer zu etablieren ist, wenn sie von 7:30 – 15:00 Uhr in der Kita sind und am Nachmittag regelmäßig an diversen Kursen teilnehmen.
Dann sind sie nämlich müde und erschöpft, wenn sie nach Hause kommen.
Bei Schulkindern ist das nicht anders. Bei Teenagern noch viel weniger. Und bei Dir auch nicht wirklich, oder?
Denn ehrlich gesagt, wenn ich müde und erschöpft bin, habe ich auch keine Lust mehr, meine Sachen aufzuräumen.
Auch hier gilt es also, Deinen Werten entsprechend, den Familien-Alltag so zu organisieren, dass ALLE Familienmitglieder auch Zeit und Kraft finden, um ihren überlebens-notwendigen Tätigkeiten nachzugehen.
Das könnte möglicherweise das Ende Deiner “Let me entertain you”-Rolle bedeuten und euch als Familie viel Zeit und Geld sparen.
Je nachdem wie weit Du hier bereit bist zu gehen…
Bedenke jedoch, dass Kinder viel achtsame Begleitung benötigen, bis sie eigenständig gute Gewohnheiten etablieren können. Auch wenn also das Einbeziehen deiner Kinder unumgänglich ist auf ihrem Weg zu selbständigen erwachsenen und Deinem Weg aus dem Mental Load, wird auch dieser Weg Dich zu Beginn mehr Energie und Nerven kosten als Du möglicherweise momentan zur Verfügung hast.
Was also hilft WIRKLICH gegen Mental Load?
Punkt 3 – Deine Erlebnisrealität
Mutterschaft ist eine vielfältige und herausfordernde Aufgabe.
Das war es schon immer.
Und viele Jahrtausende lang zu wirklich erschwerten Bedingungen, wenn wir uns mal die Menschheitsgeschichte in ihrer Gesamtheit ansehen.
Was also macht es im 21. Jahrhundert so unglaublich schwer und anstrengend Mutter zu sein?
Ohne Hungersnöte, hohe Kindersterblichkeitsraten, Krieg und Verfolgung
(zumindest bei uns in der nord-westlichen Welt).
Dafür mit unzähligen technischen Hilfsmitteln für jede erdenkliche Hausarbeit, Nahrungsmittelüberangebot und bezahlbarer Kinderbetreuung im Übermaß…
Möglicherweise haben wir einfach im Kollektiv viel zu viele Dinge gleichzeitig “am laufen”.
Möglicherweise haben wir in unseren Köpfen Bilder vom Mutter-Sein abgespeichert, die der Realität nicht ferner sein könnten.
Möglicherweise sind wir ein wenig aus dem natürlichen Rhythmus gekommen und haben schlichtweg vergessen, dass tatsächlich alles nur eine Phase ist und alles und jedes seine Zeit hat.
Fakt ist, Deinen Mental Load wirst Du nicht in den Griff bekommen, wenn Du Deinem Partner die Hälfte Deiner Gedanken abgibst.
Denn Du wirst sie weiter denken.
Und Du wirst zusätzlich noch für ihn mitdenken.
Und Du wirst eventuell kontrollieren wollen, ob er das auch alles genauso erledigt, wie Du es Dir so gedacht hast.
Was also kannst Du tun, um Deinen Mental Load in den Griff zu bekommen?
Du kannst Dir Klarheit verschaffen
Und wie verschaffst Du Dir am besten Klarheit?
Genau, mit Sift und Papier 😉
Die einfachste Art, Dinge aus dem Kopf zu bekommen,
DAVID ALLEN | Autor von “Getting things done”
ist die konsequente Nutzung von Stift & Papier.
Wenn es allerdings um die 1001 Kleinigkeiten geht, die uns Müttern täglich durch den Kopf schwirren ist es gar nicht so einfach hier ein passendes (Kalender-)System zu finden.
Ich selbst bin immer wieder daran gescheitert.
Habe mich immer wieder gefragt, warum zum Teufel ich nicht in der Lage bin all diese Kalender auszufüllen und so spielend und gut organisiert meine Ziele zu erreichen und den Alltag geregelt zu bekommen.
Geht dir das auch so?
Dann verrate ich Dir jetzt ein Geheimnis:
Es liegt gar nicht an Dir oder an mir!
Es liegt daran, dass bei allen Kalender-Systemen der allerwichtigste Punkt fehlt:
Braindump oder Brainstorm

Die Möglichkeit, im ersten Schritt ALLES aufzuschreiben, was mir so durch den Kopf schwirrt.
Um dann im zweiten Schritt all diese Mini-ToDos und Gedanken zu sortieren.
Nach Priorität
Nach Datum
Zu Projekten mit Zeitfenstern
In Ablauf-Diagramme….also einzelne Schritte, die NACHEINANDER erledigt werden müssen
In gute Gewohnheiten
In neue Routinen
oder eben in Aufgaben, die ich spielend an meinen Partner übergeben kann, oder um die sich die Kids auch ganz gut selber kümmern können.
Oder eben in Aufgaben, die JETZT, aus welchen Gründen auch immer, noch gr nicht dran sind und die Du deswegen getrost auf eine “Maybe later”-Liste setzen kannst.
Das konsequente Nutzen eines Braindumps, BEVOR ich meine Zeit verplane war und ist für mich der alles entscheidende Schritt vom Mental Load Burn Out zu einem Alltag der gleichermaßen erfüllt und lebenswert ist.
Und um Dir den Einstieg in diese Methode zu erleichtern, habe ich ein Journal entwickelt, dass Dich mit geführten BrainDumps und vorgegebenen Projektseiten dabei unterstützt Deine eigene Journaling Routine gegen Mental Load und BurnOut zu finden.

Du kannst das Journal als gedrucktes Kritzelheft über amazon bestellen.
Dieses Journal könnte der Anfang einer magischen Reise zu Dir selbst werden.
Gibst Du ihm eine Chance?
Wie auch immer Du Dich jetzt entscheidest; ein BrainDump BEVOR du mit deiner eigentlichen Planung anfängst ist IMMER eine gute Entscheidung.
Und dafür brauchst Du wirklich nur einen Stift und ein Blatt Papier.
Probier es einfach aus.
Und denk auch mal an Dich!
Alles Liebe und bis bald,
Simone