achtsam im Moment statt Tunnelblick im Hamsterrad

Warum es nicht immer darum geht Ziele zu erreichen

Ich bin mir sicher Du kennst solche Phasen auch: höchst motiviert stürzt Du Dich in eine neue Aufgabe, eine spannende Herausforderung oder Du möchtest eine liebgewonnene Gewohnheit durch eine hilfreiche neue Gewohnheit ersetzen. Anfangs läuft auch alles super, weil: Du bist ja motiviert! Dann treten die ersten Schwierigkeiten, Hindernisse oder Störungen auf…kein Problem, denn du bist ja motiviert.

Nach einer weiteren Weile wird es dann irgendwie konfus, nicht mehr greifbar…..
Du zweifelst an Dir, an Deinen Fähigkeiten, an Deinen Zielen. Alles scheint irgendwie nicht mehr realisierbar, also vielleicht doch wieder zurück in die Komfortzone und die Träume Träume sein lassen?

Nein, das geht ja gar nicht! Du hast es ja Dir selbst versprochen und Deine Ziele vielleicht auch mit anderen geteilt, da würdest Du ja Dein Gesicht verlieren.

Also, Zähne zusammen beißen und weitermachen.

HALT! STOP! VORSICHT!

Wenn du an diesem Punkt weitermachst kommst Du irgendwann in den Zustand des blinden  Aktionismus.
Du ratterst alle möglichen vermeintlich dringenden und wichtigen ToDos ab und wirst von Tag zu Tag erschöpfter und kommst Deinem Ziel trotzdem nicht näher –im Gegenteil: aus Deinem Tun heraus ergeben sich nur noch mehr dringende und wichtige Aufgaben.

Gedanklich kannst Du kaum mehr abschalten und die wertvolle freie Familienzeit ist kein Höhepunkt mehr, sondern nur ein weiterer Teil deines Lebens, der mit seinen Aufgaben und Dringlichkeiten auf Dich wartet.

Vielleicht erkennst Du Dich an einigen Stellen wieder….

Mir ging es in den letzten Monaten ähnlich: Zum Jahresanfang bin ich hoch motiviert gestartet mit meinen neuen Projekten, um dann im Verlauf des Jahres an einen Punkt zu gelangen, an dem ich mir selber eine Auszeit verordnen musste. Ich hatte trotz gutem Planen und smarten Zielen meine EIGENTLICHE Orientierung, meine wahrhaftigen Werte übersehen, mich überfordert mit einem Zuviel an Informationen und dem irrsinnigen Drang ALLES alleine machen zu müssen.

Das konnte eigentlich nur schiefgehen.

Aus einer anderen Perspektive betrachtet ist überhaupt nichts schief gegangen, denn ich habe eine Menge gelernt in diesen Monaten!

Erst im Tun ist mir klar geworden, dass zur Erreichung meiner Ziele viel, viel mehr gehört.

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Es geht um viel mehr als im Ziel anzukommen

Wenn wir uns zu Beginn des Jahres Ziele gesetzt haben, dann haben wir meistens diese Ziele klar formuliert. Vielleicht sogar intensiv visualisiert. In den buntesten Farben davon geträumt, wie es sein wird, dieses zauberhafte Kleid im Sommer endlich wieder tragen zu können (weil wir 5 Kilo abgenommen haben). Wir haben vorgefühlt,wie toll es sein muss, wenn wir wieder ein bisschen fitter sind (weil wir Sport machen, oder mit dem Rad zur Arbeit fahren). Oder wir haben geschwelgt in der Vorstellung, wie viel harmonischer unser Familienleben sein wird, wenn wir endlich aufhören uns über Kleinigkeiten aufzuregen…und dann sind wir in die Umsetzung gegangen.

Für die Erreichung all dieser Ziele haben wir aber auch (zumindest zeitweise) bestimmte Dinge, Genüsse oder Gewohnheiten aus unserem Alltag aus unserem Leben verbannt. Seien es die Schokolade oder die Pasta, das Auto oder diese tiefe Sehnsucht nach einem aufgeräumten, angenehmen Zuhause, die sich mit Familie so gar nicht verwirklichen lassen will…

Dinge oder Angewohnheiten zu negieren ist allerdings keine besonders hilfreiche Methode. Denn dieses Entweder-Oder-Denken vernachlässigt die Vielfalt des Lebens ungemein. Und die gedanklichen Strukturen in schwarz-und-weiß , gut oder böse lassen uns die vielen bunten Zwischentöne übersehen, die uns das Leben jeden Tag schenken möchte. Darüberhinaus blockieren uns  derartige Denkmuster oftmals bis in die Handlungsunfähigkeit.

Denke jetzt nicht an einen rosa Elefanten

Und? Na, an was hast Du gedacht?

Genau, an einen rosa Elefanten….oder zumindest an einen Elefanten. Und je mehr Du versucht hast NICHT daran zu denken, desto mehr musstest Du daran denken. Da ist unser Gehirn anders programmiert als wir es uns oft wünschen würde.

Zum Einen versteht unser Gehirn keine Negationen. Dass heißt, wenn Du mit Dir selber sprichst, tust Du gut daran, positiv mit Dir zu sprechen. Was Du ohnehin viel öfter tun solltest. Hier geht es aber darum Dinge POSITIV zu formulieren.

Anstatt: “Ab morgen fahre ich nicht mehr mit dem Auto!”

Solltest Du Dir sagen: “Ab morgen fahre ich lieber mit dem Rad!”

Zum Anderen ist es ein spirituelles Gesetz, dass die Dinge wachsen, denen wir Aufmerksamkeit schenken.

Einfach ausgedrückt bedeutet das

Fokussiere Dein Problem und das Problem wird wachsen.

Fokussiere Deinen Wunsch-Zustand und Du wirst Dich in Deinem Wunsch-Zustand wiederfinden

Das ist ein bisschen so, wie mit dem Lächeln vorm Spiegel, selbst wenn Dir gar nicht zum Lächeln zumute ist. Dein Gehirn registriert, dass es angelächelt wird und dass die Lachmuskeln bewegt wurden, also schaltet es automatisch auf Zurück-Lächeln und damit auch auf gute Laune um. Naja, zumindest auf bessere als vorher.
Ich weiß, ich weiß, das mit dem Lächeln ist ein alter Hut. Aber deshalb nicht weniger wirksam!! Viele der alten Dinge funktionieren hervorragend, wenn man sie denn wirklich regelmäßig einsetzt und nutzt.

In unserer hochtechnologisierten Informationsgesellschaft vergessen wir nur leider viel zu oft die kleinen, einfachen Dinge. Dabei wären diese oftmals so viel erholsamer für uns und unsere Seelen.

Was also tun, wenn Du an einem solchen Punkt bist?

Am besten erst einmal gar nichts!

Ehrlich!

Ein Cut, eine kleine Auszeit, Ablenkung und Gespräche mit wohlwollenden Menschen über das was Du wirklich willst, können nur dann Wunder bewirken, wenn Du all Deine Hirngespinste über Ziele und Erfolg einfach mal in die Wolken fliegen lässt.

Im Grunde sollten wir uns ohnehin einmal Gedanken machen ob wir immer weiter nur zielorientiert leben wollen, oder ob ein werte-orientiertes Leben gepaart mit Vertrauen in das Schicksal uns nicht eher zu den Erfahrungen bringt, die wir brauchen. Brauchen wohlgemerkt! Denn nicht immer ist das was wir wollen auch unbedingt das was wir gerade brauchen!

Optimist:

Someone who figures that taking a step backward after taking a step forward is not a disaster,

it´s a cha-cha.

Robert Brault, amerikanischer Autor

Der Weg ist das Ziel

Ich weiß, dass Du jetzt schmunzelst, weil auch das so ein alter Hut ist. Abgenudelt und über Jahrzehnte in jedem Küchenkalender präsent. Ich bleibe trotzdem dabei: Deswegen ist es nicht weniger wahr oder hilfreich.

Denn genau das war die Lektion, die ich in diesem Jahr gelernt habe. Endlich auf Zellebene verstanden sozusagen.

Wir haben völlig vergessen was Leben bedeutet und wie es funktioniert. In unserer Höher-Schneller-Weiter-Gesellschaft lassen wir die Naturgesetze völlig außer acht und wundern uns beständig warum wir immer wieder an die Wand fahren.

Ich finde der Herbst eignet sich hervorragend, um demütig den Wandel der Natur anzuerkennen. Zu erkennen, dass das Leben eben nicht linear, Stufe-um-Stufe, höher-schneller-weiter verläuft. Sondern in spiralförmigen Kreisen. In Kreisläufen. Letztes Jahr war auch schon Herbst, da stand ich mit meiner persönlichen Entwicklung aber an einem ganz anderen Punkt. Und dennoch gilt es auch in diesem Herbst wieder Bilanz zu ziehen und zu ernten, was ich im Frühjahr gesät habe. Um mich mit diesem Wissen in die Einsiedelei des Winters zu begeben und die Samen zu kreieren, die ich im nächsten Frühjahr einpflanzen möchte.

Es geht immer um den Prozess, und nicht um das Ziel

Wir haben in unserer Konsumgesellschaft nur völlig verlernt Prozesse zu gestalten und auch auszuhalten. Wir leben in der Illusion jedes noch so indifferente Bedürfnisse adhoc mittels eines Konsum-Prozesses befriedigen zu können. Und zwar sofort und auf Knopfdruck. Die e-mails werden innerhalb weniger Stunden beantwortet, auch von Übersee. Amazon liefert am nächsten Tag, der Supermarkt hat bis 24 Uhr geöffnet und wer seine WhatsApp nicht umgehend beantwortet liegt entweder im Koma oder hat sein Handy gecrasht. Und genauso gehen wir auch mit unseren Gefühlen um:

Du fühlst Dich traurig? Geh shoppen!
Du fühlst Dich müde? Konsumiere Kaffee-To-Go!
Du fühlst Dich allein? Geh online und treffe Deine Freunde auf Facebook!
Dir fehlen Ideen? Konsumiere www, Pinterest oder die Regenbogenpresse!
Deine Kinder wollen nicht essen oder schlafen? Konsumiere einen Ratgeber!
Du bist unzufrieden mit Deinem Leben? Konsumiere ALLES und Du wirst Dich besser fühlen…

….für den ersten Moment!
Doch um das dieses nagende Gefühl der Unzufriedenheit dauerhaft zu betäuben, musst Du immer weiter konsumieren. Der Teufelskreis, das Hasterrad, die Gesellschaft, die Wirtschaft…sie alle haben Dich am Haken.
Und so geht es immer weiter.

Und das ist gut so
Beziehungsweise: Das ist so gewollt. Denn so funktioniert unsere Gesellschaft – Momentan!

Aber wir beide sind ja hier, weil wir das anders haben wollen, nicht wahr?!

Gib Dich dem Prozess hin

Du kannst nämlich auch aus diesem Hamsterrad aussteigen, indem Du das Leben annimmst, wie es ursprünglich gemeint ist – als Prozess.

Und dazu gehört eben auch mulmige Gefühle zuzulassen, auszuhalten und zu überwinden.

Denn die Lösung für all unsere Probleme finden wir nicht im Außen, sondern nur in uns selbst. Wenn wir uns auf den Prozess einlassen und lernen unserer inneren Stimme wieder zu vertrauen. Fernab von all den Versprechungen der Werbeindustrie, die Bedürfnisse weckt, die wir ohne sie gar nicht gehabt hätten.

Achtsam im Moment
anstatt
Tunnelblick im Hamsterrad

Mal ehrlich, seit Millionen Jahren schaffen es Mütter ihre Kinder auf deren Weg zu selbständigen Erwachsenen zu begleiten. Und im Jahre 2018 sind wir dazu nicht mehr in der Lage??? Oder wie sonst ließe sich die Flut an Ratgeber-Literatur und staatliche Kontrolle bis in die Brotboxen und Münder unserer Kinder erklären?

Ich lade Dich herzlich dazu ein auf all das zu verzichten.

Ab heute kannst Du mutig deinen eigenen Weg gehen und Dich auf den spannenden Prozess Deiner ureigenen Geschichte einlassen! Wenn Du magst….Du darfst auch gerne den Winter mit seiner Einsiedelei dazu nutzen, die Samen zu züchten, aus denen Du nächstes Jahr Deine Lebenspflanzen erblühen lassen möchtest.

Es liegt, wie immer, ganz bei Dir!

Ich bin gespannt zu lesen, wie es Dir damit geht. Teile Deine Erfahrungen und Erkenntnisse gerne in den Kommentaren oder schreibe mir einfach eine e-Mail.


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